Politik – Schicksal – Reset?

Kai Lüdders (Mitglied im Landesvorstand dieBasis Hamburg) war bei „Fair Talk“ im Gespräch mit Matthias Burchardt, Dirk Pohlmann und Walter van Rossum.

Am 1. April 2021 ging eine Talkrunde mit dem Vorstandsmitglied von dieBasis Hamburg Kai Lüdders, dem Sozialwissenschaftler und Philosophen Matthias Burchardt, dem Journalisten Dirk Pohlmann und dem Bestseller-Autor Walter van Rossum („Meine Pandemie mit Professor Drosten“) beim freien Medienformat „Fair Talk“ online.

In einer vielschichtigen, polythematischen Debatte wird im Laufe der kurzweiligen knapp zwei Stunden wortwörtlich Information in Form gebracht. Die anwesenden Teilnehmer betrachten die aktuelle gesellschaftliche wie politische Situation aus geschichtlicher, journalistischer und nicht zuletzt philosophischer Perspektive.  

Denkanstöße wie die Wortbedeutung von ‚Nachrichten’: „Danach sollen wir uns richten!“ oder Kommentare wie: „Die Tagesschau ist von großer Exaktheit, wenn wir wissen wollen, was wir denken sollen.” sind durchaus erhellend und unterhaltsam.

Dabei geht es in diesem Gespräch um nicht weniger als die großen Themen der Demokratie; das Grundgesetz in seiner heutigen Gültigkeit, die Pressefreiheit, die Korruption im politischen und medialen Bereich und damit um die Verengung des Debattenraums und der gesellschaftlichen Meinungsbildung. 

Beim Zuhören drängt sich der Vergleich zu den Verlautbarungen eines Klaus Schwab auf, der in der jetzigen Situation ein „Window of opportunity“ zu erkennen glaubt, und wenig subtil deutlich macht, wie sich die aktuelle Krise für die Interessen des Weltwirtschaftsforums nutzen lässt.

Dagegen ist es äußerst wohltuend zu verfolgen, wie sich die Runde bei „Fair Talk“ um eine nüchtern differenzierte Bestandsaufnahme bemüht. Auch wenn diese nicht nur optimistisch ist, entsteht fast automatisch ein Ausblick, der von Hoffnung und möglichen konstruktiven Ansätzen geprägt ist. Es geht um Chancen, die nur genutzt werden können, wenn die jetzige Krise basisdemokratisch aufgearbeitet wird, wenn die politischen Kräfte wieder – wie es der ursprüngliche Gedanke einer Demokratie ist – von unten nach oben wirken und nicht umgekehrt.

Beim Zuhören und Mitdenken kommt unweigerlich der Wunsch auf, dass solch kluge, eloquente und warmherzige Menschen eine Debatte über die Gestaltung unseres zukünftigen Miteinanders an ganz anderer Stelle führen könnten, nein sollten. Beispielsweise in den führenden Medien und im Parlament.

Es ist kaum möglich, die Fülle der Gedanken, die in dieser Runde angesprochen wurden, mit ein paar Sätzen zusammenzufassen. Wir empfehlen daher, sich die knapp zwei Stunden Zeit zu nehmen, um dieses Gespräch zu verfolgen und mitzudenken. Und wir schließen uns den Schlussworten von Kai Lüdders an: „Toll, dass hier so viele Anregungen kamen, die wir alle in unsere politische Arbeit aufnehmen werden.“

Manuel Pandalis, Katrin McClean Presse-AG dieBasis Hamburg